Wenn es am Wochenende draußen kalt und stürmisch ist oder wenn man Freunden und Bekannten zum Besuch etwas Leckeres anbieten möchte, dann sind Waffeln immer eine tolle Idee.
Dieses Rezept für Waffeln habe ich von Felix Olschewskis „Urgeschmack Desserbuch“ abgewandelt. Es wurde in den letzten Monaten fast jedes Wochenende bei uns gebacken. Sie gehen schnell und einfach und lassen sich toll variieren. Und sie sind natürlich Weizen-, Milch- und Glutenfrei.
Das Rezept
Zutaten
- 5 Eier
- 1 - 2 EL Honig
- 1 - 2 EL Kartoffelmehl
- 1 Vanilleschote
- 150 g gemahlene Haselnüsse
- 2 - 3 EL Kokosöl
Zubereitung
- Die Eier trennen und das Eiweiß in der Küchenmaschine auf höchster Stufe sehr steif schlagen.
- Die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Innere mit einem Messer herauskratzen.
- Nacheinander Vanillemark, Eigelb, Honig und Kartoffelmehl zum Teig hinzugeben und weiter auf höchster Stufe schlagen.
- Zum Schluss die gemahlenen Haselnüsse, auf zwei halbe Mengen aufgeteilt in den Teig hineinrühren. Dabei nur gerade so lange rühren, bis alles gut miteinander vermischt ist.
- Waffeleisen mit Kokosöl einpinseln und jeweils ein Teil der Masse darin ausbacken, bis die Masse aufgebraucht ist. Backzeit: ca. 3 Minuten pro Waffel-Ladung.
- Mit Beeren, Früchten, Apfelmus, Ahornsirup oder anderen Beilagen servieren.
Kartoffelmehl? Ist das Paleo?
Nein, Kartoffelmehl ist nicht Paleo. Allerdings ist das genauso wenig oder genauso viel „Paleo“ wie Pfeilwurzelmehl oder Cassava-Mehl oder andere Stärke-Produkte mit mehr oder weniger exotisch klingendem Namen „Paleo“ sind.
Der Urmensch hat nicht gebacken und hat auch kein Mehl aus Knollen gemahlen. Vielleicht hat er die ein oder andere Knolle als Ganzes in der Glut gegart, allerdings war zumindest bei Cassava die Vergiftungsgefahr recht hoch. Noch heute sterben in Afrika regelmäßig Menschen an unsachgemäß entgifteten Cassava-Produkten.
Auf der anderen Seite handelt es sich bei allen genannten Varianten um mehr oder weniger reine Stärke, allerdings ohne die schädlichen Nebenwirkungen von Gluten, weil alle diese Zutaten glutenfrei sind. Daher sprechen einige von „safe starches“, also grob übersetzt „harmlosen Stärken“.
Unsere Waffeln brauchen ein wenig Stärke, damit sie beim Backen eine Art molekulares Gitter durch sie hindurch aufbaut, das ihnen Stabilität verleiht. Woher diese Stärke kommt, ist den Waffeln egal, also nehme ich hier am liebsten Kartoffelmehl: Das ist in diesen Mengen überwiegend harmlos, muss nicht aus exotischen Ländern eingeflogen werden und günstig zu haben ist sie auch. Allerdings klingt „Kartoffelmehl“ nicht so schick wie „Cassava“ oder „Maniok“ oder „Pfeilwurzelmehl“.
Wer seine Gäste beeindrucken möchte, kann vor mir aus gerne statt Kartoffelmehl Cassavamehl nehmen und die Waffeln dann „Paleo-Cassava-Waffeln“ nennen – auch wenn sie dadurch immer noch nicht wirklich „Paleo“ sind. Aber lassen wir die Paleo-oder-nicht-Paleo-Sinn-oder-Unsinn-Diskussion hier, sondern genießen unsere Waffeln einfach.
Halt: Einen Vorteil hat das Kartoffelmehl doch. Es ist eine Quelle von sog. „resistenter Stärke“. Ein Teil der Kartoffelstärke ist nämlich (vor allem im Rohzustand) nicht verdaulich, sondern wird von Mikroorganismen im Darm abgebaut. Das ist nach neuerer Forschung eine ganz tolle Sache, weil (anders als bei Vollkorn-Ballaststoffen) genau die Darmflora, die gut für den Menschen ist diese resistente Stärke besonders liebt und mit dieser besonders gut gedeiht.
Mehr dazu hat Chris von edubily unter So verbessert resistente Stärke Deine Stoffwechselgesundheit zusammengefasst, oder Ihr lest den Artikel Was ist resistente Stärke? von Jens (myBodyScience).
Das Thema ist noch sehr neu und es muss noch viel geforscht werden, also haltet Euch noch ein wenig zurück, denn wie gesagt reichen schon 1-2 EL im Waffel-Teig um 6 große Waffeln am Auseinanderfallen zu hindern.
Bis dahin: Genießt Euere Waffeln!
Vielleicht mit Zimt statt Vanille? Oder mit Apfelmus darauf? Vielleicht mit dieser Primal-Schokocreme? Oder ein paar Beeren? Warmer Butter und Ahorsirup? Oder ein paar Spritzer Akazienhonig?
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Von Constantin Gonzalez am 25.01.2016, aktualisiert: 19.12.2016 in Rezepte.
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