Alzheimer wird neuerdings auch als „Diabetes Typ III“ bezeichnet. Eine neue Studie hat den möglichen Einfluss von hohem Blutzucker auf das Risiko von Demenz untersucht.
Im Rahmen der „English Longitudinal Study of Ageing (ELSA)“ wurden 5189 Teilnehmer im Zeitraum von 2004 bis 2015 beobachtet und dabei verschiedene Faktoren untersucht.
Einer dieser Faktoren ist das HbA1c, ein durch Glykierung verändertes Hämoglobin. Auf Deutsch: Man hat nachgemessen, wie viel roter Blutfarbstoff durch Zuckermoleküle verändert wurde.
Dieser Marker ist deswegen interessant, weil er Rückschlüsse über den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten vier bis zwölf Wochen zulässt.
Das Ergebnis: Je höher der HbA1c-Wert unter den Probanden, desto höher war ihr durchschnittlicher Blutzuckerwert in den vergangenen Wochen vor der Messung, desto schlechter die Ergebnisse in kognitiven, Gedächtnis- und exekutiven Tests. Desto schlechter also der geistige Zustand der Probanden.
Um fair zu sein: Korrelation ist keine Kausalität. Rein statistisch könnte man also argumentieren, dass geistig schwache Menschen eher Süßes oder eher mehr Kohlenhydrate essen und dass damit die gleiche Beobachtung erklärt werden kann.
Auf der anderen Seite ist gerade die Glykation eine chemische Reaktion, bei der sich Zuckermoleküle unkontrolliert an Proteine anlagern und diese nachhaltig schädigen. Und bei dieser Reaktion war der Blutzucker zuerst da. Und was beim Hämoglobin zu messbaren Schäden führt, kann auch bei Blutgefäßen im ganzen Körper zu Schäden führen – auch im Gehirn.
Quelle: HbA1c, diabetes and cognitive decline: the English Longitudinal Study of Ageing.
Photo: „A face that is covered with glow in the dark paint spots and glitter in Rheinfelden“ von Unsplash-User h heyerlein, genutzt unter der freien Unsplash-Lizenz.
Von Constantin Gonzalez am 06.02.2018, aktualisiert: 17.02.2018 in Kurzmeldungen.
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