Der März ist da und es wird bald Frühling. Über 15 % des neuen Jahres sind nun vorbei. Und wie kommst Du mit Deinen guten Vorsätzen voran?
Ein Psychologe hat untersucht, welche Strategien bei der Umsetzung von guten Vorsätzen helfen – und welche nicht.
Jeder von uns hat so seine kleinen Strategien und Tricks, um Dinge zu erreichen.
Und die Medien tun ein Weiteres, mehr oder weniger hilfreiche Tipps vorzuschlagen, wie man Ziele besser, leichter oder zuverlässiger erreichen kann.
Und trotzdem tun sich viele Leute schwer, ihre selbst gewählten Vorsätze einzuhalten.
Der Psychologe Richard Wiseman wollte es genau wissen und verfolgte über 5000 Probanden in zwei Durchläufen, die über die ganze Welt verteilt waren und verschiedenste Ziele verfolgten.
Am Anfang waren sich die allermeisten Teilnehmer sicher, ihre Ziele erreichen zu können. Doch gegen Ende des Beobachtungszeitraums (6 bzw. 12 Monate) gaben nur 10 % an, ihre Ambitionen wirklich wahr gemacht zu haben.
Wiseman befragte die Teilnehmer auch nach ihren Strategien für die Umsetzung ihrer Ziele und ordnete diese erfolgreichen bzw. erfolglosen Studienteilnehmern zu.
Dabei gab es ein paar Überraschungen: So manche Strategie, die gerne in Erfolgsbüchern verbreitet wird stellte sich als eher ineffektiv heraus. Auf der anderen Seite kristallisierten sich auch klare Erfolgsstrategien heraus, die jeder mit einfachen Mitteln umsetzen kann und die nachvollziehbar gut funktionieren.
Was nicht funktioniert: 5 Anti-Strategien
Fangen wir mit den Strategien an, die laut Wiseman nicht funktionieren, oder die sich eher negativ auf den Erfolg auswirken:
Sich auf ein Vorbild fokussieren, das bereits viel erreicht hat.
Vielleicht sind Vorbilder genau deswegen unproduktiv, weil sie per Definition als unerreichbar vergöttert werden?
An negative Dinge denken, die passieren, wenn man sein Ziel nicht erreicht.
Motivation mit der Peitsche scheint auch nicht zu klappen. Ein Grund mehr, die albernen Schock-Bilder von Zigarettenpackungen aufzugeben und statt dessen bessere Wege gegen das Rauchen zu finden.
Negative Gedanken unterdrücken.
Ebenso wenig hilfreich ist es, zu versuchen, nicht an die verlockende Schokotorte zu denken. Wer kann schon nicht an rosa Elefanten denken? Hirne sind besonders schlecht im Nicht-denken.
Willenskraft einsetzen.
Willenskraft funktioniert wie eine Batterie und die ist irgendwann im Laufe des Tages leer. Dann ist es vorbei mit der Disziplin.
Darüber fantasieren, wie toll das Leben wird, wenn man sein Ziel erreicht hat.
Das wirkt offenbar wie eine Art Flucht vom Druck, das Ziel zu erreichen oder wie ein Ersatz für die Belohnung und auch das scheint eher kontraproduktiv zu sein.
Vor allem der erste und letzte Punkt haben mich überrascht: Gerade das Erfolgs-Visualisieren, z. B. in Form der beliebten Vision Boards wird häufig als Erfolgsmechanismus empfohlen. Und prominente Vorbilder gibt es für nahezu alle Themen mehr als genug, nur dass das alles nicht viel zu nutzen scheint.
Dass Visualisierungen und ähnliche Gedankenspiele durchaus nützlich sein können, wenn man sie richtig macht, zeigt die Liste der Strategien, die laut Wisemans Studie besser zum Erfolg führen:
5 Wege zum Erfolg: Was wirklich funktioniert
Die gute Nachricht: Wenn man weiß, wie der Mensch tickt, kann man dieses Wissen nutzen, um die richtigen Strategien für den Erfolg zu finden.
Einen Schritt für Schritt plan machen.
Klingt offensichtlich, machen aber die Wenigsten. Dabei gilt doch der alte Spruch: „Wie verspeist man einen Elefanten? Stück für Stück!“ (auch bekannt als Salamitaktik.)
Wenn man sein Ziel in kleine Häppchen aufteilt und diese auch noch schön abhaken kann, kann man jedes Ziel erreichen.
Anderen Leuten von den eigenen Zielen erzählen.
Der Mensch ist ein soziales Tier und nichts ist peinlicher als die „gut gemeinte“ Frage von Familie/Kollegen/Bekannten nach den eigenen Fortschritten. Da will niemand Blöße zeigen. Nicht die bequemste Taktik, aber effektiv.
Über die guten Dinge nachdenken, die passieren werden, wenn man sein Ziel erreicht hat.
Der Unterschied zu Punkt 5 der negativen Liste hier ist, dass in diesem Fall die Gedanken sehr spezifisch sein sollten und keine allgemeinen Fantasien. Also lieber daran denken, wie sich das Traumkleid in der schlankeren Größe anfühlen wird, als sich schwammigen Superstar-Fantasien hinzugeben.
Sich kleine Belohnungen auf dem Weg zum Erfolg gönnen.
Passt prima zum Schritt-für-Schritt-Plan: Für jeden Haken gibt es eine kleine Belohnung. Vielleicht kein Schokoriegel oder eine andere kontraproduktive „Sünde“ sondern eine Belohnung, die Einem Freude macht und trotzdem passt. Ein neues Musik-Album, ein Wellness-Wochenende oder vielleicht das Traumkleid?
Erfolge aufschreiben, z. B. in einem Tagebuch.
Erfolg motiviert und zieht weitere Erfolge nach sich. (Trainings-)Tagebücher, Messprotokolle oder die Tracking-App helfen, Erfolge sichtbar und spürbar zu machen und daraus Motivation zu schöpfen.
Zusammengefasst: Alle Schritte kombiniert
Diese Strategien lassen sich auch zusammen kombinieren. Etwa, indem man sich hinsetzt und folgende Plan aufschreibt:
- Mein Ziel ist: …
- Mein Plan:
- Schritt:
- Mein erster Meilenstein ist … .
- Ich kann das erreichen, weil … .
- Dafür werde ich … tun.
- Ich werde dieses Ziel zum … erreichen.
- Meine Belohnung wird … sein.
- Schritt: usw.
- Schritt:
- Die größten Vorteile: Wenn ich mein Ziel erreicht habe, werde ich/meine Familie/mein Umfeld diese Vorteile genießen:
- Vorteil 1: …
- Vorteil 2: …
- Vorteil 3: …
- Folgenden Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten erzähle ich davon: … .
Deine eigenen Erfolgsrezepte
Hast Du Erfahrungen mit den Strategien oben? Welche?
Welche Erfolgsrezepte haben für Dich funktioniert?
Schreib Deine Meinung unten in die Kommentare!
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Quelle: Wiseman, Richard, 59 Seconds: Think a little, change a lot
Affen-Photo von Unsplash-User Jared Rice, genutzt unter der freien Unsplash-Lizenz.
Checklisten-Photo von Unsplash-User Glenn Carsten-Peters, genutzt unter der freien Unsplash-Lizenz.
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Von Constantin Gonzalez am 08.03.2018, aktualisiert: 19.11.2022 in Allgemein.
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