Als Ergänzung zum letzten Artikel über Vitamin C gibt es hier ein paar Infos zu einer speziellen Form, die fettlöslich ist. Damit kann Vitamin C auch besser im Nervengewebe und im Gehirn gegen Krankheitserreger wirken.
Eine Leserin erinnerte mich letzte Woche daran, dass Dr. Strunz vor einiger Zeit eine Meldung zum Thema „Fettlösliches Vitamin C“ schrieb. Warum ist das interessant?
Vitamin C ist wasserlöslich, daher kommt es in Früchten, Säften usw. reichlich vor. Auch für den Körper ist das bequem, weil das Vitamin dadurch einfach zu transportieren ist.
Schwierig wird es, wenn Fettgewebe im Spiel ist. Dazu gehört auch Nervengewebe und das Gehirn. Denn hier spielt Fett eine große Rolle, indem es Nervengewebe schützt. Wie der Gummimantel um das Elektrokabel. Weil Fett und Wasser sich abstoßen, hat der Körper es schwer, wasserlösliche Vitamine wie Vitamin C in Fettgewebe einzuschleusen.
Daher haben Wissenschaftler anhand von Katzen eine fettlösliche Form von Vitamin C genauer untersucht: Ascorbylpalmitat. Hierbei wird ausgenutzt, dass das Vitamin C-Molekül auch eine Alkoholgruppe enthält, die sich mit Säuren zu Estern verbinden kann. Nimmt man eine Fettsäure, wie in diesem Fall die Palmitinsäure, dann erhält man einen Vitamin-C-Fettsäure-Ester, der wegen seines langen Fettsäurerests auch fettlöslich ist.
Zunächst stellten die Wissenschaftler fest, dass sich im Nervengewebe Vitamin C tatsächlich ansammelt und dort wirksam ist. Das bedeutet, dass der Körper versucht, Vitamin C in das Nervengewebe durch die fettreiche Zellmembran zu schleusen und dass das Vitamin C dort gebraucht wird. Dann verabreichten sie den Versuchstieren Ascorbylpalmitat mit der Nahrung und konnten nachweisen, dass Vitamin C darauf hin in ca. 10-fach stärkerer Konzentration im Nervengewebe zu finden war. Das zeigt, dass diese Form besonders gut vom Körper im Nervengewebe angereichert wird und dort seine hilfreiche Wirkung besser entfalten kann.
Das könnte vor allem für Krankheiten nützlich sein, bei denen Erreger die Blut-Hirn-Schranke überwinden können und dann im Hirn aktiv sind, wie z. B. FSME (Frühsommer-Meningitis, eine Hirnhautentzündungs-Krankheit, die durch Zecken übertragen wird.)
Übrigens: Sowohl Vitamin C (Ascorbinsäure) als auch die fettlösliche Form Ascorbylpalmitat werden von der Industrie als Konservierungsmittel eingesetzt. Nicht alle Konservierungsmittel sind schlecht …
Mehr Infos:
Photo von Unsplash-User Hal Gatewood, genutzt unter der freien Unsplash-Lizenz.
Von Constantin Gonzalez am 17.05.2018, aktualisiert: 16.05.2018 in Kurzmeldungen.
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